HERRNHUT – Über das erste Septemberwochenende 2016 traf sich der Mennonitische Geschichtsverein auf Einladung eines Mitglieds in Herrnhut/Oberlausitz. Die Mitgliederversammlung fand im renovierten Zinsendorf-Schloss im benachbarten Berthelsdorf statt.
Auf dem Programm stand auch die Besichtigung eines der in Renovierung befindlichen kleinen Schwenkfelder-Häuschen sowie der Lutherischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert, in der am 13. August 1727 bei einer Abendmahlsfeier die eigentliche geistliche Gründung der Brüdergemeine stattgefunden hat.
In Herrnhut sahen die Besucher bei einer sehr sachkundiger Führung verschiedene Gebäude u. a. der Vogtsbau, in dem die Losungen gezogen werden und das sehr interessante Archiv. Speziell für den Mennonitischen Geschichtsverein wurden dort Dokumente aus dem frühen 18. Jahrhundert gezeigt, die von Kontakten zwischen den Herrnhuter Brüdern und Mennoniten bzw. Hutterern zeugen. Die Herrnhuter Geschichte beeindruckt als Experiment, in dem viele verschiedene Glaubensflüchtlinge gesammelt wurden und unter dem Dach einer Kirche vereinigt wurden. Es ging nicht immer ohne Probleme, doch die Frömmigkeit und die Ordnungen der „Brüdergemeine“ boten Grundlagen für eine gemeinsame Identität.
Mehr über den Mennonitischen Geschichtsverein unter www.mennonitischer-geschichtsverein.de
Foto: Der mennonitische Geschichtsverein in Herrnhut. Hier vor dem Haus Zinsendorfs, heute eine Behinderteneinrichtung