ZWEIBRÜCKEN – „ … und haben auch sonst einige Sonderheiten“ – Mit diesem Titel entsteht als Gemeinschaftsprojekt der Mennonitengemeinde Zweibrücken, des Mennonitischen Geschichtsvereins und des Zweibrücker Standorts des Landesbibliothekszentrums, der Bibliotheca Bipontina mit ihrem über 400jährigen fürstlichen Altbestand, eine Ausstellung über die Mennoniten und Amische in der alten Herzogstadt und seiner Umgebung.

Während aus der Schweiz geflohene Täufer in der Kurpfalz und dem Elsass sehr viel früher Aufnahme gefunden hatten, verhinderte ein Mandat des streng lutherischen Landesherren (1556) für lange Zeit ihre Ansiedelung im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Erst im Zuge der Aufklärung und der Bemühungen Pfalzgraf Christians IV. um eine Reformierung der Agrarwirtschaft wurden Mennoniten und Amische in Anerkennung ihrer landwirtschaftlichen Fähigkeiten auf Musterhöfen des Herzogtums angesiedelt.

Die Ausstellung zeigt die Entwicklung von Mennoniten und Amischen, die in Zweibrücken erst 1937 zueinander fanden, mit zahlreichen, bisher nicht öffentlich präsentierten Exponaten aus Privatbesitz und Büchern der mennonitischen Forschungsstelle und des LBZ/Bibliotheca Bipontina. Der sehr aktiven Forschungs- und Sammeltätigkeit der Mennonitengemeinde ist es zu verdanken, dass zusätzlich zur historisch relevanten Literatur, zum Beispiel aus der herzoglichen Kameralbibliothek, zahlreiche Alltagsgegenstände und persönliche Dokumente die Leistungen und den Alltag von Amischen und Mennoniten verlebendigen.

Zur Eröffnungsveranstaltung spricht der Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Roland Paul, über „Häftler und Knöpfler“ im Zweibrücker Raum. Die Ausstellung dauert vom 19. März bis 23. April. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8–13h; Mo, Mi, Fr 14–17h (Führungen nach Vereinbarung). Verantwortlich: Dr. Sigrid Hubert-Reichling, Kontakt: LBZ/Bibliotheca Bipontina, 66402 Zweibrücken, Bleicherstr. 3,