OBERSÜLZEN – Am Sonntagmorgen, dem 31. Juli, erklangen die Glocken in Obersülzen. Doch nicht für einen evangelischen oder katholischen Gottesdienst. Sie läuteten für die Mennonitengemeinde. Und viele Menschen folgten der Einladung zum Einführungsgottesdienst für den neuen Vorstand der Mennonitengemeinde Obersülzen.
Die Mennonitengemeinde Obersülzen hatte sich neu konstituiert, mitsamt eines völlig neuen Vorstandes. Alle Plätze im Gemeindesaal waren besetzt: Gemeindeglieder, Vertreter der katholischen und evangelischen Gemeinden, mehrere Ortsvorsteher und der Bürgermeister sowie Vertreter anderer Mennonitengemeinden aus der Nachbarschaft kamen zusammen.
Die voreilige Auflösung der Gemeinde war in den Wochen davor durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung rückgängig gemacht worden. Ein neuer Vorstand, bestehend aus acht Personen, hat sich unter der kräftigen Unterstützung des neuen Vorsitzenden Gunter Schumann gebildet.
Ernst-Christian Driedger, als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden (ASM), und der frühere Pastor der Gemeinde J. Jakob Fehr leiteten den Gottesdienst. In seiner Predigt sprach Driedger über die Zusage Jesu: „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen†(Mt 18,20). „Es geht also nicht um das „ich“, es geht auch nicht um eine Summe von verschiedenen „ichs“, sondern es geht um das „wir“, um die Gemeinschaft der Glaubenden. Hier offenbart sich der lebendige Jesus, hier zeigt er sich.“
Bei der Segnung überreichte Fehr dem Vorstand vier Geschenke, Zeichen des Segens Gottes: einen Krug Wasser als Zeichen der Liebe Gottes, ein Laib Brot für die Güte Gottes, eine Schale Erde mit Samen für die lebensspendende Kraft Gottes und eine Kerze für das Licht des Heiligen Geistes.
Im Bälde wird eine Entscheidung bezüglich des umstrittenen rechtlichen Status der Liegenschaften der Gemeinde erwartet. Aber schon jetzt ist klar, dass es Hoffnung für die Zukunft der Gemeinde gibt. Der neue Vorstand stellt sich der Aufgabe, das mennonitische Zeugnis für die Nachfolge Jesu vor Ort fortzusetzen.
J. J. Fehr
Kommentar von Wolfgang Seibel vom 18.10.2011:
Nach meinem Kenntnisstand war die Auflösung der MG Obersülzen nicht voreilig, sondern resultierte aus einer Notlage heraus. Die Menschen, die damals in der Verantwortung standen, sahen diesen Weg als den einzig Möglichen an und haben sich auch nur nach langen Beratungen und schweren Herzens dafür entscheiden können. Die Formulierung „voreilige Auflösung der Gemeinde“ wird diesem komplexen und langwierigen Prozess nicht gerecht und unterstellt implizit m.E. eine leichtfertige Entscheidung der damals Verantwortlichen.
Wenn sich mittlerweile die Situation vor Ort geändert hat und nun ein neuer Anfang möglich und gewollt ist, finde ich das sehr schön. Dafür wünsche ich allen Beteiligten den Segen Gottes.
Nach meinem Kenntnisstand war die Auflösung der MG Obersülzen nicht voreilig, sondern resultierte aus einer Notlage heraus. Die Menschen, die damals in der Verantwortung standen, sahen diesen Weg als den einzig Möglichen an und haben sich auch nur nach langen Beratungen und schweren Herzens dafür entscheiden könne. Die Formulierung „voreilige Auflösung der Gemeinde“ wird diesem komplexen und langwierigen Prozess nicht gerecht und unterstellt implizit m.E. eine leichtfertige Entscheidung der damals Verantwortlichen.
Wenn sich mittlerweile die Situation vor Ort geändert hat und nun ein neuer Anfang möglich und gewollt ist, finde ich das sehr schön. Dafür wünsche ich allen Beteiligten den Segen Gottes.