SCHWÄBISCH GMÜND – Bei den im vergangenen Jahr in Gmünd gefundenen Skeletten handelte es sich nicht um die dort 1529 hingerichteten Täufer. Doch der Fund war Anlass für einige Gespräche und ein neues Erinnern an diese Geschichte und das Glaubenszeugnis der Täufer.

Am Samstag, 5.12. laden die Evangelische Landeskirche und der Verband deutscher Mennonitengemeinden zu einer Gedenkfeier „Täufer in Schwäbisch Gmünd: Geschichte und Gedenken“ ab 15 Uhr ins Augustinus-Gemeindehaus nach Schwäbisch Gmünd.

Die Hinrichtung am 7.12.1529 war Teil einer überregionalen Verfolgung des „radikalen Flügels“ der reformatorischen Bewegung. Eine von Staat und kirchlicher Hierarchie unabhängige Gemeinde, die die Kindertaufe ablehnte und sich weigerte, an staatlicher Gewalt teilzunehmen, erschien den Herrschenden bedrohlich. Seit dem Speyrer Reichstag vom Januar 1529 stand die Wiedertaufe unter Todestrafe.

Die Veranstalter schreiben „Heute können wir, trotz fortbestehender Unterschiede, etwa in der Bewertung der Kindertaufe oder des Verhältnisses von Kirche und Staat, miteinander an die Ereignisse von damals erinnern.“

Das Gedenken wurde gemeinsam mit Vertretern örtlicher Freikirchen und der Mennonitengemeinden vorbereitet. Zwei Vorträge führen ein in das dramatische historische Geschehen und fragen nach der Aktualität und Herausforderung heute. Zum Abschluss der Veranstaltung werden Vertreter der Stadt und der Kirchen eine Gedenktafel am Schmiedturm enthüllen.

Mehr Informationen bei Wolfgang Krauß, mennonitenhdbt @gmx.de