HO CHI MINH STADT – Nach zwei Jahren Haft ist der vietnamesische Pastor Thach am 3. März freigelassen worden. Er war am 2. März 2004 verhaftet worden, weil er sich gegen die Mißhandlung eines Mennoniten durch die Polizei eingesetzt und auf der Wache nach dem Schicksal des Mißhandelten gefragt hatte. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main berichtet, wurde der 35jährige im Gefängnis gefoltert. Er ist der letzte der damals verhafteten sechs, der freigelassen wurde.

Als Leiter der Missionsarbeit bei ethnischen Minderheiten hat er laut IGFM maßgeblich zum Aufbau der mennonitischen Gemeinden in Zentralvietnam beigetragen. Thach habe sich immer schützend vor Mennoniten gestellt, die von Polizei und Geheimdienstmitarbeitern angegriffen wurden. Am 12. November 2004 wurde er vom Volksgericht in Ho-Chi-Minh-Stadt wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu zwei Jahren Haft verurteilt. Hinter Gittern widerstand Thach dem Druck der Polizei, die von ihm ein Geständnis erzwingen wollte. Gefängniswärter stifteten auch kriminelle Gefangene an, ihn zu mißhandeln. Er wurde zusammen mit HIV-Infizierten untergebracht und mußte trotz Krankheit schwerste Zwangsarbeit verrichten. Die IGFM und die Evangelische Nachrichtenagentur idea hatten Thach im November 2005 als Gefangenen des Monats benannt. Die Behörden im kommunistisch regierten Vietnam verfolgen die über 10.000 Mennoniten, weil sie sich nicht dem staatlich registrierten „Bund der Evangelischen Kirchen“ anschließen wollen.