BAGDAD – Die internationale für die Verminderung von Gewalt arbeitende Organisation Christian-Peacemaker-Teams (CPT) bestätigte, dass die vier seit 26.11.05 in Bagdad vermissten ausländische Menschenrechtsaktivisten mit CPT verbunden sind. Einer der Vermissten ist Norman Kember, Mitglied der gerade im Irak sich aufhaltenden CPT-Delegation. Das britische Außenministerium bestätigte am Sonntag, Kembers britische Staatsbürgerschaft.
CPT, eine von den historischen Friedenskirchen (Mennoniten, Church of the Brethren und Quäker) ausgehende Initiative, ist seit Oktober 2002 im Irak präsent. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Dokumentation und Veröffentlichung von Menschenrechtsverletzungen, besonders die Misshandlung von Gefangenen. Außerdem vermittelt CPT Kontakte zwischen Irakern und lokalen sowie internationalen Menschenrechtsorganisationen. Irakische Menschenrechtler und normale Bürger schätzen die unabhängige und gewaltfreie CPT-Präsenz und ermutigen die Mitarbeiter dazu, ihre Erfahrungen der Weltöffentlichkeit mitzuteilen.
In einer „Grundsatzerklärung“ betonen die Langzeit-Teammitglieder, dass ihnen die „vielen Risiken bewusst seien, denen Iraker und Internationale derzeit in Irak ausgesetzt seien“. Diese Risiken seien jedoch nicht schwerwiegender als ihre Absicht zu bleiben. Sie formulieren ihre Hoffnung, dass „Liebe zu Freund und Feind, gewaltfreies Eingreifen auf der Seite der systematisch Unterdrückten, ein kleiner Beitrag sein kann, die schwierige Sitution im Irak zu verändern“.
CPT befürwortet keine Gewaltanwendung, um das Leben seiner Mitarbeiter zu retten, sollten sie entführt und als Geiseln gehalten oder in einer Konfliktsituation gefangen sein.
CPT entsendet Teams ausgebildeter Friedensarbeiter in Krisensituationen und militarisierte Regionen an verschiedenen Orten der Welt. Die örtlichen Teams empfangen regelmäßig Delegationen von Friedens- und Menschenrechtsaktivisten. Die Besuchsdelegationen arbeiten mit den Teams und einheimischen Zivilisten zusammen in der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und der Entwicklung gewaltfreier Alternativen zu bewaffneter Konfliktaustragung. Das CPT-Team im Irak war in den letzten drei Jahren Gastgeber für insgesamt 120 Teilnehmer an 16 Delegationen.
Christian Peacemaker Teams (CPT) möchte die ganze Kirche gewinnen, mitzuarbeiten an organisierten gewaltfreien Alternativen zum Krieg. CPT entsendet eams ausgebildeter Friedensarbeiter in Regionen tödlicher Konflikte. Ursprünglich eine gewaltvermindernde Initiative der historischen Friedenskirchen (Mennoniten, Church of the Brethren und Quäker), hat CPT inzwischen Mitglieder und erfährt Unterstützung aus vielen christlichen Kirchen.
Außer im Irak gibt es derzeit CPT-Teams in Barrancabermeja, Kolumbien; Hebron und At-Tuwani, Palästina; Kenora, Ontario/Kanada; und an der Grenze von Mexiko und USA.
Weitere Infos: www.cpt.org