KARLSRUHE – Am 18. Mai 2007 wird um 20:00 Uhr in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe-Durlach ein Täuferoratorium aufgeführt. Darin erinnern Texte (Auswahl: Thomas Nauerth) und Musik (Paul Mertens) an die gewaltfreien Gemeinden der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts. Unterwegs in der Nachfolge Jesu, versammelt oft unter freiem Himmel, verkündigten sie das angebrochene Reich Gottes. Weil sie Waffendienst, Eid und Kindertaufe ablehnten und an die Möglichkeit eines gewaltfreien und geschwisterlichen Lebens glaubten, wurden sie als „Wiedertäufer”, „Schwärmer” und „Rottengeister” bezeichnet und von kirchlicher und weltlicher Obrigkeit als Aufrührer verdächtigt. Tausende wurden vertrieben, verfolgt, gefangen, gefoltert und tausendfach hingerichtet. Auch Markgraf Philipp von Baden drohte in einem Mandat von 1527 mit der Todesstrafe.

Noch immer gelten sie nach dem Augsburger Bekenntnis als verdammt. Die Nachfahren von Verfolgern und Verfolgten finden sich heute zum gemeinsamen Gedenken zusammen. In der Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt, 2001-2010, sind Schritte der Versöhnung und der Umkehr möglich.

Der Eintritt ist frei. Eine Kollekte wird am Ausgang erbeten. Das Konzert steht im Rahmen des Mennonitischen Gemeindetages vom 17. – 20. Mai 2007 in Karlsruhe-Durlach. Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die während der Reformationszeit aus der Täuferbewegung hervorgegangen ist.

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