FRANKFURT – Der Bundestag hat mit großer Mehrheit dafür gestimmt, mit Deutschlands Nachbarn und Verbündeten in Syrien in den Krieg zu ziehen. In einem Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags betrachtet der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. diesen Beschluss mit Sorge und distanziert sich ausdrücklich von der Entscheidung.

In den Brief heißt es: „Die Terroranschläge in Paris waren ein Verbrechen, kein militärischer Angriff auf Frankreich und seine Verbündeten.“ Und weiter: „Auch wir meinen, dass wir unsere französischen Freunde in dieser Zeit der Bestürzung nicht alleine lassen dürfen. Ein Zeichen echter Freundschaft wäre es nun, sie auch kritisch zu begeleiten. Die Kriegsrhetorik und der Aufruf zu den Waffen erscheint uns von dem reflexhaften Wunsch nach Vergeltung und Bestrafung der vermeintlichen Täter getrieben zu sein. Solidarität müsste sich darin erweisen, vor blindwütigem Handeln zu bewahren und zur Besonnenheit zu ermutigen.“

Der Vorstand zeigt sich nicht davon überzeugt, „dass durch weitere militärische Einsätze mehr Sicherheit geschaffen“ würde, sondern befürchtet „in der Folge eine noch stärkere Ausbreitung des Terrors, da militärische Einsätze genau der Gewaltlogik folgen, die von Terroristen kultiviert wird.“

Der gesamte Wortlaut des offenen Briefes findet sich hier:

2015-12 AMG Brief zum Militaerischen Einsatz Syrien

English version: Open letter — German military response in Syria

In der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) arbeiten drei mennonitische Gemeindeverbände mit insgesamt 54 Gemeinden zusammen. Mennoniten verstehen sich als Teil der weltweiten Christenheit und gelten als älteste Freikirche und historische Friedenskirche.
Mehr über die Mennoniten unter www.mennoniten.de

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