Akron/Pennsylvania. – In dem indonesischen Dorf Ulee Tuy freuen sich 150 Familien, die bei dem Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 ihr Zuhause verloren hatten, über die Fertigstellung ihrer neuen Häuser. Die Unterstützung des Mennonite Central Committee (MCC) bei dieser Baumaßnahme ist das letzte Projekt im Rahmen der MCC-Tsunamihilfe in Indonesien.

Zur feierlichen Übergabe am 24. Juni in Ulee Tuy bereiteten die Familien ein Festmahl vor, führten Tänze auf und luden Regierungsvertreter ein.

„Das war etwas ganz Besonderes“, berichtet Jeff Yoder, einer der Koordinatoren der MCC-Tsunamihilfe. „Die Menschen waren begeistert von den Häusern.“

Anfang Juli hat das MCC sein Büro in der indonesischen Provinz Aceh geschlossen, nachdem es dort nach dem Tsunami fast 10 Mio. US$ (ca. 6,5 Mio. €) für Not- und Wiederaufbauhilfe bereitgestellt hatte. Die MCC-Tsunamihilfsprogramme in Indien und Sri Lanka nähern sich ebenfalls dem Abschluss.

Während das MCC in anderen Teilen von Indonesien aktiv bleibt, beenden Jeff Yoder und seine Frau Laura ihren MCC-Einsatz in Aceh. Laura Yoder hatte dort an der Hochschule Sozialwissenschaften unterrichtet.

Jeff Yoder zufolge hat sich seit seiner Ankunft im Jahr 2005 in Aceh viel verändert. In den Monaten nach dem Tsunami setzten sich Yoders indonesische Freunde und Kollegen mit ihrer eigenen Betroffenheit von der Katastrophe auseinander, die allein in Aceh 170 000 Menschenleben gefordert hat. Ein Mann erzählte Yoder unter Tränen, dass er in dem Tsunami seinen Sohn verloren hatte. Der Schüler im Teenageralter verschwand in der Flutwelle. Nur sein Hemd blieb zurück.

Hunderttausende wurden durch den Tsunami obdachlos. Über die Hälfte der in Aceh eingesetzten MCC-Mittel sind in Wiederaufbauprojekte geflossen. Diese umfassten 623 Häuser, 22 kleine Brücken, eine Schule und zahlreiche Entwässerungskanäle und Uferbefestigungen. Daneben hat das MCC vielfältige Vorhaben in den Bereichen Nothilfe, Gesundheit, Bildung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Traumabehandlung und Friedensarbeit gefördert.

Die staatliche kanadische Entwicklungsbehörde CIDA (Canadian International Development Agency) hat das Hausbauprojekt in Ulee Tuy mitfinanziert. John Holmes, Kanadas Botschafter in Indonesien, nahm an der feierlichen Übergabe teil. Das MCC hat beim Bau der Häuser auch mit GenAssist zusammengearbeitet, einem Programm des Hilfswerks der amerikanischen „Christian Reformed Church“.

Die 150 Familien, die in Ulee Tuy Häuser erhielten, waren zum Zeitpunkt des Tsunamis Mieter und sind im Zuge des Projekts Hausbesitzer geworden, so Yoder.

Yoder zufolge war der materielle Wiederaufbau in Aceh eine der tiefgreifendsten Veränderungen der letzten drei Jahre. Zu danken ist er der Arbeit vieler Menschen in Aceh und der Unterstützung von Organisationen wie dem MCC.

„Es macht große Freude, zu sehen, was sich alles verändert hat“, berichtet Yoder. „Wenn man jetzt durch Aceh fährt, kann man fast schon nicht mehr erkennen, dass sich ein Tsunami ereignet hat.

Autor: Tim Shenk, MCC